Accessibility für Apps

Die geltenden Richtlinien für Accessibility umfassen bislang nur Web-Anwendungen. Für Apps gibt es jedoch weitere Hürden. Bei einem Accessibility-Review holen wir für das User Interface Design das Beste aus einer App heraus – und können die Anwendung für eine breitere Nutzendengruppe zugänglich machen. 

Für Menschen mit Beeinträchtigungen kann die Bedienung bestimmter Apps schwierig oder gar unmöglich sein. Dabei wäre ein besserer Zugang gar nicht so schwer. Bild: Unsplash

Für Personen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen kann das Nutzen von Web Anwendungen oder Apps eine Herausforderung darstellen. Aus diesem Grund werden immer mehr Webseiten gemäss den Guidelines des World Wide Web Consortiums (W3C) auf Barrierefreiheit angepasst. Das erleichtert Personen mit Hör- oder Sehschwäche, oder motorischen oder kognitiven Schwierigkeiten die Anwendung. 

Accessibility für Apps ist noch stiefmütterlich

Die Richtlinien des W3C decken bislang nur die Accessibility-Themen von Webseiten ab. Guidelines für Mobile Apps fehlen dabei – doch diese werden immer wichtiger. Ein Grossteil der Handybesitzenden wickelt mittlerweile fast ihre gesamten Online-Tätigkeiten via Mobile ab. Bei der mobilen Nutzung stellen sich jedoch ganz andere Hürden als beispielsweise bei einer Desktop-Anwendung.

Nur schon die wechselnden Lichtverhältnisse können hier für eingeschränkte Nutzung sorgen. Haben die Nutzenden keine Kopfhörer dabei, ist auch ein Video ohne Untertitel plötzlich nicht mehr sehr hilfreich und je nach Einstellungen des Betriebssystems sind unterschiedliche Voreinstellungen personalisierbar – all das muss bei der Entwicklung einer App entsprechend berücksichtigt werden. 

Was bedeutet Barrierefrei

Als barrierefrei werden Apps und Anwendungen bezeichnet, die auch für Menschen mit Beeinträchtigung möglichst uneingeschränkt genutzt werden können. Sie sind also auf diverse Bedürfnisse ausgerichtet. Dazu gehören beispielsweise vergrösserbare Schriften, Farbwahl und vor allem Farbkontrast, ein Vorlesemodus, Spracherkennung oder auch die Positionierung von Interface-Elementen. Diese Hilfsmittel bieten die mobilen Geräte meistens bereits im Rahmen des Betriebssystems an. Somit haben Personen mit Beeinträchtigung  diese bereits für ihr Handy eingestellt. 

Die Accessibility-Features der Betriebssysteme beachten

Regel Nummer eins für mehr Accessibility in einer App ist es daher, diese Personalisierung der User im Betriebssystem nicht zu überschreiben oder zu blockieren, sondern zu übernehmen. Ebenfalls ist es wichtig, die App so aufzubauen, dass ein im Betriebssystem integrierter Screenreader im Vorlesemodus alle Elemente korrekt erkennt. Dazu gehört, dass es sich in der richtigen Reihenfolge durch die App navigieren kann und für die visuellen Bilder einen aussagekräftigen Text hinterlegt wird. So lassen sich bereits bestehende Features optimal nutzen. 

Innerhalb der App gibt es einige Grundlagen, die ohne massiven Aufwand für mehr Accessibility sorgen. Dazu gehört es, Videos mit Untertiteln zu versehen, Farbkontraste beachten und dafür sorgen, dass die App auch im Querformat funktioniert, um einige wenige zu nennen. 

Ein Accessibility-Review ist schnell gemacht

Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Es braucht nicht viel, um die eigene App zugänglich zu machen. Bei bestehenden Apps kann sich also ein Accessibility-Review durchaus lohnen. “Wir schauen uns die App im Detail an und geben Tipps und Vorschläge”, so Maria. Genau wie bei unseren App-Reviews geht es darum, mit kleinen Handgriffen viel Wirkung zu erzielen. Aber wir erkennen und kommunizieren auch tieferliegende Probleme. “Für uns ist es wichtig, clevere Lösungen zu liefern und die Aufwände so zu relativieren, dass der Rahmen der App nicht gesprengt wird”, so Maria. 

Wir durften in den letzten Wochen bereits für einige Kund:innen ein solches App-Review durchführen und entsprechend einen Katalog an möglichen Anpassungen anbieten. Vom Know-How unserer Spezialist:innen für Accessibility können mit diesem Angebot alle profitieren – ganz egal ob die App von uns entwickelt wurde oder nicht. Im Endeffekt geht es für uns wie immer darum, den  User:innen ein möglichst umfassendes Erlebnis zu ermöglichen – und das ganz ohne Barrieren.