“Das Potenzial aller ausschöpfen” – Der Global Accessibility Day bei Bitforge

Zum Global Accessibility Day 2023 haben wir letzten Dienstag zu uns eingeladen. Bei drei Input-Vorträgen haben die Besuchenden nicht nur Spannendes zur Barrierefreiheit an der ETH und der wichtigen Arbeit der Apfelschule in Zürich mitgenommen, sondern auch wir von der Bitforge konnten zeigen, wie wir in unseren Produkten mehr Accessibility anstreben. 

Accessibility Event Welcome

Der Event zum Global Accessibility Event bei Bitforge war ein voller Erfolg. Bild: Bitforge AG

Der Workshop-Raum unseres Büros in Zürich war bis zum letzten Quadratmeter gefüllt am letzten Dienstag, als wir zur Vortragsreihe zum Global Accessibility Day eingeladen haben. Sicher etwa dreissig Gäste waren anwesend und haben so gezeigt, dass das Thema auf zunehmendes Bewusstsein stösst. 

Mammut-Projekt Accessibility

Vorreiterin in Sachen Accessibility ist die ETH Zürich, die eigens eine Stelle für diese Thematik geschaffen hat. Manu Heim, Projektleiterin für barrierefreie Kommunikation an der Hochschule, hat in ihrer Präsentation gezeigt, wie und in welcher Form die ETH für Accessibility in all ihren Bereichen sorgt. Das Programm “Hindernisfreiheit an der ETH” widmet sich dem Thema im baulichen, digitalen und kulturellen Rahmen. 

Von periodischen Gebäudekontrollen, über alle digitalen Produkte, die zuerst von ihr abgesegnet werden müssen, ehe sie online gehen, bis hin zu Sensibilisierungskampagnen innerhalb der Hochschule – es läuft was bei der ETH. Und das Programm aus 14 Teilprojekten ist längst nicht abgeschlossen. Die Finanzierung von über drei Millionen Franken ist bis 2025 gesichert und gemäss Manu gibt es noch einiges zu tun. Aber: Man ist auf gutem Weg. Ganz nach dem Motto “Unterwegs zu mehr Barrierefreiheit – Schritt für Schritt”.

Manu Heim fasste für alle Teilnehmenden das Programm „Hindernisfrei an der ETH“ zusammen. Ein Grossprojekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Budget von über drei Millionen Franken. Bild: Bitforge AG

Accessibility ist für alle

“Part of Design”, das ist der Leitsatz von Goran Arnold, Berater digitaler Produkte der Apfelschule. Der Verein ist eine Selbsthilfeorganisation für blinde und sehbehinderte Personen im Bereich mobiler Endgeräte und digitaler Zugänglichkeit und in der Deutsch- und Westschweiz aktiv. Für Goran ist Barrierefrei die Grundlage jedes Designs – gehört also schon von Anfang an in jede Projektplanung. 

In seiner Präsentation zeigte er am Beispiel der App Navilens, dass barrierefrei nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigung gedacht ist, sondern für alle. So kann die App, die eigentlich für Personen mit einer Sehbehinderung konzipiert wurde, von allen zur Navigation genutzt werden – also zum Beispiel auch von Touristen, die sich an einem Ort nicht auskennen. 

Inwiefern Projekte für Menschen mit Beeinträchtigung zum Nutzen aller sind, zeigte Goran Arnold am Beispiel der App Navilens. Bild: Bitforge AG

Integration als kollaborativer Prozess

Auch bei Bitforge achten wir bereits von Beginn weg auf Accessibility. Uns ist es wichtig, dass unsere Produkte inklusiv und somit für alle zugänglich sind. Ein Satz, der uns in der Entwicklung von digitalen Produkten besonders geläufig ist, ist: “Ja, wir machen es dann später accessible”. Doch so einfach geht das jeweils nicht – vor allem, wenn die barrierefreie Nutzung nicht von Beginn weg geplant ist. Und meistens wird nach der ersten Version einer App nicht mehr in eine entsprechende Weiterentwicklung investiert. 

Für uns gehört daher Accessibility bereits beim Projektstart dazu. Unser kollaborativer Prozess holt alle Beteiligten an den Tisch: Die Kundenseite und deren Team, unsere Entwickelnden, UI Designer sowie bereits in diesem Stadium Accessibility-Fachpersonen. Das können unsere internen Spezialist:innen sein, die dieses Know-How in allen Bereichen abdecken, oder aber wir holen uns externe Beratung von beispielsweise Betroffenen aus der Apfelschule. 

Maria Timonen zeigte auf, wo wir als Bitforge beim Thema Accessibility ansetzen und wie wir die Thematik in unseren Entwicklungsprozess mit einbeziehen. Bild: Bitforge AG

Integration beginnt schon beim Projektstart

So oder so waren sich alle drei Referierenden einig: Accessibility ist kein Thema, das sich am Schluss noch aufarbeiten lässt.  Es gehört bereits von Grund auf mit dazu. Nur so können bereits bestehende Tools optimal integriert werden oder neue Features angedacht werden. So ist es möglich, “das Potenzial aller auszuschöpfen” – und nicht eine grosse Gruppe Nutzenden von Beginn weg auszuschliessen. (Mehr dazu in unserem Blog-Artikel zum Thema Accessibility für Apps)

Der Event stiess auf enormes Interesse und war – aus unserer Sicht – ein voller Erfolg. Wir werden ihn in einem ähnlichen Rahmen im September erneut durchführen und natürlich frühzeitig über den genauen Termin informieren.

Der Event war gut besucht und wird im September wiederholt. Bild: Bitforge AG

In der Zwischenzeit sind wir natürlich gespannt auf deine Lösungsansätze, wie wir die Welt barrierefreier und inklusiv für alle gestalten können. Vielleicht möchtest du auch deine eigenen digitalen Produkte zugänglicher machen? Dann lass uns schauen, wie wir uns da gegenseitig unterstützen können.

Danke an dieser Stelle an den drei Referierenden und allen Gästen fürs Vorbeischauen. Und natürlich auch danke für die spannenden Diskussionen, die sich beim anschliessenden Apéro ergeben haben.