Basis für Augmented Reality

Die Grundlage von allen Augmented Reality (zu Deutsch: erweiterte Realität) Apps sind 3D Daten jener Objekte, welche man mittels der App in die physische, reale Welt projizieren möchte. Nur sind diese Daten nicht immer vorhanden bzw. müssen zuerst erstellt oder aufbereitet werden. Dies kann ein nicht unerheblicher Kostentreiber bei der Entwicklung von Augmented Reality Apps sein. Hier findet Ihr Hilfe, wie Ihr zu diesen Daten am einfachsten gelangt.

3D Scanning

Die neuesten Entwicklungen im 3D Scanning Bereich zielen genau auf die Abhilfe dieses Problem ab. Der Mobile 3D Scanner von structure.io ist wohl momentan der fortschrittlichste Scanner, welcher der Anforderung eines breiten Anwendungsfeldes zurecht kommt. Er lässt sich auf ein iPad montieren und kostet knapp 500 USD. Wir haben Ihn getestet und festgestellt, dass sich einfach und schnell Alltagsgegenstände als 3D Modelle erfassen lassen. Auch bietet die immer prominenter werdende Disziplin der Photogrammetrie einen Nährboden, um mit handelsüblichen Drohnen ein 3D Mesh zu kreieren. Die Genauigkeit lässt, für eine 1:1 Verwendung des Modells (bspw. als Hologramm für die Microsoft Hololens) je nach Gegenstand noch etwas zu Wünschen übrig. Doch mit einigen Wenigen Nachbearbeitungen kann man sich einfach und kostenbewusst ein 3D Modell für sein Projekt erstellen lassen. Die Nachbearbeitung kann je nach Objekt jedoch mühsam und aufwändig sein. Scheut man diesen Aufwand, so steigt man auf Industrie 3D Scanner um, welche mit Millimeter Genauigkeit Gegenstände digitalisieren können. Die Preise für solche Scanner starten bei CHF 15’000.–. Somit wären diese ein enormer Kostenpunkt in einem Augmented Reality Projekt. Deshalb weichen wir jeweils auf unsere Partner im 3D Scanning Bereich aus, bei welchen man seine Objekte vor Ort abscannen lassen kann oder seine Objekte selber für einen Scan vorbeibringt. Hier entfällt die Verfeinerung des Modells, jedoch müssen die Daten dennoch für die App optimiert bzw. komprimiert werden. Mit einem 3D Scan erfasst man jedoch nur die äussere Beschaffenheit eines Objektes. Will man das Innenleben ebenfalls Digitalisieren und lässt sich das Objekt nicht einfach auseinanderbauen, muss eine andere Lösung her.

Standard Modelle

Es gibt weltweit unzählige Entwickler, Nerds, Hobby Modellierer, 3D Artists und weitere kunstschaffende im 3D Bereich, welche Ihre Arbeiten untereinander austauschen. Als kommerzieller Anwender kann man sich diese Modelle gegen ein Entgelt beschaffen. Die Preise sind sehr unterschiedlich und müssen im Einzelfall abgeklärt werden. Ein grobes Bild über die Kosten könnt Ihr Euch auf folgenden Websites holen. Mit etwas Glück findet man ein kostenloses Modell, welches man mit Hilfe unserer iOS und Hololens App droppar.io bereits mal in sein Wohnzimmer platzieren kann.

Klar ist, dass Dinge des täglichen Gebrauchs, wie Möbel, Fahrzeuge, Häuser, etc. eine grössere Auswahl stellen, als spezifische oder individualisierte Objekte. Ich mache Euch dies anhand eines Beispiels besser verständlich. Man findet 3D Daten eines weltweit bekannten Designklassiker Stuhls eher als jene von limitierten Einzelstücke eines lokalen Designers. Hier muss man sich bewusst werden, wie wichtig die Genauigkeit des Objektes ist. Muss der User lediglich ein ähnlicher Stuhl Eures Sortiments in der App abrufen oder muss es genau Euer Stuhl sein, welches er sich bspw. in sein Wohnzimmer platziert. Bei der Verwendung der wohl bekanntesten und in diesem Bereich besten Augmented Reality App “Place” von IKEA sieht man schnell, dass für eine erste Ideenfindung Platzhalter Möbel absolut reichen. Will man mehr ins Detail bspw. die Bedürfnisse eines Innenarchitekt befriedigen, muss bald ein 1:1 Abbild des Stuhls her. Hier muss eine andere Lösung gefunden werden.

Nachmodellierung

Befriedigt weder die Scan Lösung noch ein Standardmodell Eure Bedürfnisse, so muss das Objekt nachmodelliert werden. Die Kosten können bei dieser Lösung in die Höhe schnellen –  müssen aber nicht. Was hier hilft sind detaillierte Pläne und Referenzbilder des Objektes. Auch gibt es unterschiedliche Services und Angebote von 3D Artisten. Wobei man im Ausland bereits ab CHF 10.– pro Stunde einen Designer finden kann, sind in der Schweiz schon mit deutlich mehr Kosten zu rechnen – ab ca. CHF 90.–. Auch wenn das Angebot im Ausland reizt. Wir entwickeln mit Überzeugung in der Schweiz und empfehlen dies auch unseren Kunden. Bei beschränktem Budget und glasklaren Vorgaben, Plänen und Fotos, kann das Ausland jedoch eine valable Alternative sein.

Bevor mit einer der drei Varianten 3D Modelle Eurer Maschinen, Autos, Kaffemaschinen, Möbel, Gartenhäuser, etc. erstellt werden, ist abzuklären ob bereits 3D Daten bestehen. Die Industrie arbeitet seit Jahren vermehrt mit CAD Programmen und ähnlichen Tools in der Planung. Also fragt einfach mal beim Hersteller oder bei Eurem IT Verantwortlichen in-House nach. Bleibt die Anfrage ohne Erfolg, helfen wir euch weiter.