Die Apple Vision Pro ist da – eine Einordnung

Nach Jahren der Spekulation war es nun gestern soweit: Apple stellte mit der Vision Pro seine eigene Mixed Reality-Brille vor. Wir zeigen, was die Brille kann und wie sie einzuordnen ist.

Frau mit Apple Vision Pro Mixed Reality-Brille vor schwarzem Hintergrund

Die neue Apple Vision Pro.  Bild: Apple

Hier ist sie also: Die lange Zeit erwartete Mixed Reality-Brille von Apple, die auf den Namen “Vision Pro” hört. Zum gestrigen Start der WWDC (Worldwide Developers Conference) präsentierte Tim Cook das neue Device und bestätigte damit die lange kursierenden Gerüchte und Spekulationen. Die Erwartungen waren hoch. Wurden sie erfüllt?

Fügt sich in Punkto Design gut in die Apple-Familie ein: Die neue Vision Pro. Bild: Apple

Die Ära von Spatial Computing beginnt - wirklich

Augmented Reality-Brillen gibt es auf dem Markt schon seit mehreren Jahren. Bisher waren diese jedoch ausschliesslich für den Einsatz im Unternehmens-Kontext geschaffen. Das prominenteste und technisch ausgereifteste Beispiel dafür ist die Hololens von Microsoft. Apple geht den entscheidenden Schritt weiter und bringt mit visionOS ein neues, für die Vision Pro geschaffenes Betriebssystem auf den Markt, mit dessen Hilfe der Schritt in Richtung Consumer-Bereich gelingen soll. 

Ein Blick auf das neue visionOS. Bild: Apple

Apple ist es gelungen, visionOS relativ nahe an den bestehenden Betriebssystemen iOS, MacOS und iPadOS zu verorten und damit die Tür für Consumer-Apps auf der Vision Pro extrem weit aufzustossen. So sollen insbesondere iPad-Apps sehr einfach auf das neue Device zu portieren sein. Apple bleibt sich damit treu und belohnt Unternehmen, welche bereits in ihr Ökosystem investiert haben. Ausserdem profitieren die User:innen, denn bereits nach kurzer Zeit wird ihnen ein sehr umfassendes Ökosystem an guter Software zur Verfügung stehen. Darunter sicherlich Anwendungen aus der Familie unserer AR-Plattform Yago

Schon bald auf der Vision Pro: Dank AR besser beraten mit Yago Scenes. Bild: yago.cloud

Mixed Reality-Quantensprung dank innovativer Technologie

Nein, die Vision Pro ist noch keine vollwertige Augmented Reality-Brille, bei der Daten über eine Art durchsichtiges Brillenglas dargestellt werden. Aus technologischer Perspektive ist sie eine Mixed-Reality-Brille, welche dank diverser Kameras die Umwelt jedoch in Echtzeit auf den integrierten Displays wiedergeben und damit ein AR-Erlebnis kreiert. Damit scheint man die bei aktuell existierenden Geräten vorherrschenden Kontrast-Probleme lösen zu können. Der im eigenen Haus entwickelte M2-Chip in Kombination mit dem neuen R1-Chip, welcher für die Verarbeitung der Sensor-Daten zuständig ist, sorgt für hohe Performance und verzögerungsfreie Interaktionen. 

So wurde die Vision Pro bei der WWDC 2023 vorgestellt

Fazit: Tragen wir nächstes Jahr alle eine AR-Brille?

Ganz so schnell geht es natürlich nicht. Die Vision Pro ist ein Gerät der ersten Generation, das zeigt, in welche Richtung die Reise gehen wird. Sie hat noch ein paar Einschränkungen, welche eine sofortige Adaption des Massenmarktes erschweren. Neben dem sehr hohen Preis von $3’499.- ist auch die Akkulaufzeit von bis zu zwei Stunden wenig beeindruckend. 

Wir schätzen die Entwicklung jedoch als grundsätzlich positiv ein. Dazu Reto Senn, Head of AR Products bei Bitforge: 

Ich bin angenehm überrascht, wie abgerundet das Ganze bereits daherkommt. Die Vision Pro ist ein wichtiger Schritt weg von VR hin zur langfristigen Vision “richtige” AR-Brille.”

Mittelfristig wird die Vision Pro kein Smartphone-Killer. Sie hat jedoch das Potential, zu einem extrem hilfreichen Arbeitstool zu werden und für gewisse Anwendungsfälle im Consumer-Bereich eine wichtige Rolle zu spielen – vergleichbar etwa mit dem iPad. 

Aus Unternehmenssicht wichtig ist vor allem eines: Wer bereits in dreidimensionale Inhalte und Anwendungen investiert hat, wird durch diese Entwicklung bestätigt. Der strategische Umgang mit dreidimensionalen Daten und der AR Cloud wird in Kürze zwangsläufig auf der Roadmap von Unternehmen auftauchen. Und zwar nicht erst zum öffentlichen Release der Brille im Frühling 2024.